Coronabedingt dreimal verschoben, konnte die von Charlotte Zoller akribisch geplante fünftägige Busfahrt ins Stubaital Ende Juni nun endlich stattfinden. Mit dem Sehmer-Reisebus startete man in Pfullendorf trotz Morgenregen optimistisch zur Fahrt nach Fulpmes, dem Hauptort inmitten des Tales, umgeben von einer Vielzahl hoher Berge. Im Viersterne-Hotel „Alpinresort Stubaier Hof“ wurde Quartier bezogen, wo zur gleichen Zeit die Reserve-Mannschaft des FC Bayern-München gastierte, die sich dort im Trainingslager befand. Bayernfans freuten sich besonders über die Bekanntschaft mit den jungen Sportlern. Der erste Aufenthalt auf der Hinfahrt nach einem Besuch der Raststätte Trofana bei Imst war ein Stadtspaziergang in Hall, östlich von Innsbruck. Dort beeindruckte die mittelalterlich geprägte historische Altstadt mit dem Münzturm, der Nikolauskirche und der Burg Hasegg. Am zweiten Tag führte der Ausflug auf das Koppeneck und zu einem von Europas höchstgelegenen Klöstern, dem Wallfahrtsklosters „Maria Waldrast“ am Fuße der schroffen Felswand der 2717 m hohen Serles. Dass jeder und jede seiner persönlichen Kondition entsprechend den Aufstieg meistern konnte, begleitete Tourenführerin Maria Prütting die Bergler von Fulpmes aus zu Fuß auf dem etwa dreistündigen Aufstieg. Wer sich die Höhe ersparen wollte, konnte mit der Serles-Kabinenbahn zur Bergstation Koppeneck fahren und von dort aus den etwa einstündigen Fußweg zum Kloster wählen. Noch bequemer ging es mit dem „Serleszügle“, das von der Bergstation aus durch Almgelände und auf Waldwegen in einer halben Stunde zum Kloster tuckerte. Bereits 1621 legte der Tiroler Landesfürst Erzherzog Leopold den Grundstein zu diesem Servitenkloster, heute ist es ein beliebtes Wanderziel und bietet in aussichtsreicher Höhe eine gute Gastronomie. Strahlend blauer Himmel erfreute die Wanderschar, so konnte man den Rückweg über die Ochsenalm entsprechend ausdehnen. Am dritten Tag ging es mit dem Bus zur „Drei-Täler-Fahrt“, begleitet von einem örtlichen Reiseführer. In den Orten Navis, Schmirn, Obernberg und dem Mühlendorf Gschnitz bezauberten die Jahrhunderte alten Bauernhöfe mit ihren bemalten Fassaden, die landschaftliche Schönheit der noch abgeschiedenen Täler, in die man auf schmalen Sträßchen nur hineinfahren, wenden und wieder hinausfahren kann. Das Mühlendorf Gschnitz ist ein Freilichtmuseum mit wasserbetriebenen Mühlen, Schmiede und altem Handwerk. Am steinernen, holzbefeuerten Backofen war eine alte Bäuerin dabei, nach alter Manier Brot zu backen. Das Rauschen des Wasser-falls, der Duft von Kräutern und frisch gebackenem Brot waren ein Erlebnis für die Sinne. Weiter ging die Fahrt auf Nebenstraßen über den Brenner nach Sterzing. Nach einem Stadtbummel bot die Eisdiele oder ein Biergarten Abkühlung an diesem heißen Tag. Für die Bergsportler bot Wanderführerin Maria Prütting alternativ zum Busausflug eine Wanderung an auf dem sog. „Wilde Wasser-Weg“ am Grawa-Wasserfall. Vom Ufer des zunächst gemächlich fließenden Ruetzbaches ist man im nächsten Moment umgeben von tosenden Wassermassen. Spuren von Lawinengängen und Murbrüchen weisen auf eine besondere Vegetation hin. Ziegen und geländegängige Almkühe lassen sich von den Wanderern nicht stören. Am vierten Tag führte der örtliche Reiseleiter die Gruppe durch das Dorf Fulpmes und brachte die wechselvolle Geschichte des Dorfes und des Tiroler Landes zu Gehör. Im Schmiedemuseum erfuhr man viel Interessantes vom frühen Eisenerz-abbau bis hin zur heutigen „Stubai-Werkzeugindustrie“. Danach stand wieder eine Bergtour zum Kreuzjoch, Schlick 2000, mit der Aussichtsplattform “Stubaiblick“ und mit verschiedenen Varianten auf dem Programm, was durch Regen und schlechter Sicht auf der Höhe aber buchstäblich ins Wasser fiel. Spontan teilte sich die Gruppe wieder, um mit Maria Prütting einen Regenaufstieg zum Almengebiet Froneben zu versuchen, die größere Gruppe ließ sich von Busfahrer Adi und mit Charlotte zur Grawa-Alm fahren und wanderte ab dort zur Aussichtsplattform unterhalb des mächtigen, tosenden Wasserfalls und weiter, immer am Ufer des wilden Ruetzbaches entlang bis zur urigen Tschangelair-Alm zur Einkehr. Die Abende bei langem Tageslicht verbrachte man in gemütlichen Runden und am Abschiedsabend vor der Heimreise bei flotter Tanzmusik