Dolomiten-Tour 2019
Montag, 22 Juli 2019. | Berichte
Am 04.07.2019 starteten wir mit 12 Personen zu unserer Dolomitenrunde. Wir fuhren zu unserem Endpunkt, dem Pragser Wildsee, wo wir von einem Sammeltaxi zu unserem Ausgangspunkt, dem Fischleintal gebracht wurden.
Somit wanderten wir erst einmal eine halbe Stunde ohne Anstrengung zur Talschlusshütte und nun weiter bergan zu unserem Tagesziel der Zsigmondyhütte (2224 m) am Fuße des Zwölferkofels. Die Hütte begeisterte uns mit ihrem Charme, den freundlichen Wirtsleuten und dem köstlichen Essen. Auch der Gipfel, den wir am Folgetag bestiegen haben, war in der Abendsonne zu sehen. 8 km, 758 hm bergauf.
Gut gestärkt nahmen wir Abschied und starteten zu den Kriegssteigen und Kavernen, Stellungen, Unterstände und Weganlagen von der italienisch-österreichischen Dolomitenfront 1915-1918.
Wir genossen die Aussicht auf die Felszacken der Dolomiten und erreichten nach ca. 2,5 Stunden Gehzeit die Büllejochhütte. Entlang dieser Stellungen nahmen wir einen Abstecher hinter Büllejochhütte zur Oberbachernspitze (2675m). Vom Gipfel aus hat man einen herrlichen Blick auf die drei Hütten dieses Gebietes: im Westen die Dreizinnenhütte mit dem Toblinger Knoten, dann die Büllelejochhütte und die Zsigmondyhütte. Gegen Nordosten geht der Blick zum Großglockner und zur Großvenedigergruppe. Richtung Südwesten hinter dem Paternkofel zeigt sich dann auch noch das berühmteste Wahrzeichen dieser Gegend, die Drei Zinnen. Insgesamt ein beeindruckender Ausblick, der die Bergsteigerseele baumeln lässt! Nach einem ausgiebigen Fotostopp genossen wir die Mittagspause auf der Terrasse der Büllejochhütte. Wir nahmen Kurs auf die Dreizinnenhütte und bestaunten auf den letzten Altschneefeldern bedecktem Weg die „Zwölf Apostel“, bevor wir nun endlich vor dem Unesco Weltnaturerbe, den berühmten Drei Zinnen standen. Wir nahmen den Bergweg auf halber Höhe des Paternkofels und wanderten weiter zur Lavaredo-Hütte zur Kaffeepause. Unser Tagesziel, die Auronzo-Hütte (2333 m) erreichten wir ohne große Mühe. Wir genossen die Aussicht auf die Berge, den Stausee von Auronzo, die Marmolada und den Misurinasee. 16 km bergauf 969 m, 866 m bergab.
Am dritten Tag hieß es früh aufstehen, schnell frühstücken, denn unsere Königsetappe stand bevor. Wir wanderten an der anderen Seite der drei Zinnen vorbei zur Langalm, nahmen den Weg zum Ursprung der Rienz unterhalb der Dreizinnenhütte bevor wir den Abstieg durch die imposante Schlucht, die die Rienz geschliffen hat, meisterten. Dabei mussten wir die Kiesbänke sowie ihr Bachbett überqueren, um das Höhlensteintal zur Mittagszeit zu erreichen. Nach einer Rast wagten wir den landschaftlich reizvollen und anstrengenden Aufstieg durch das schöne Helltal. Die Strecke verläuft auf einem alten, streckenweise in die steilen Felsflanken gesprengten Kriegssteig. Steile, exponierte Wegabschnitte sind mit Drahtseilen gesichert. Auf dem Gipfel des Strudelkopfs erwartete uns unter dem großen Heimkehrerkreuz ein fantastischer Rundblick und satte Blumenwiesen wie sie nur noch selten zu finden sind. Wir stiegen nun zu unserem Tagesziel der Plätzwiese, einer Hochalm auf 2.000 m mit einem überwältigenden Ausblick auf die umliegende Bergwelt des Dürrenstein und der Hohen Gaisl, bis der Blick ins Weite gleitet, wo Monte Cristallo und die Tofane ihre Zacken in die Lüfte recken. Wir erlebten auf der Plätzwiese Natur und Ruhe pur. 26 km, 1.058 hm bergauf, 1.368 hm bergab.
Aufgrund der Wettervorhersage starteten wir wieder früh zum Höhenweg Nr. 3 und wandert durch eine wellige Landschaft mit lichtem Wald Richtung Stolla-Alm, die wenige Meter oberhalb passiert wird.
Anschließend ging es eine Weile aufwärts über den Gumpalboden. Wir ließen den Zirbenwald allmählich hinter uns und genossen die vielen blühenden Alpenrosen. Man kommt durch eine seichte Rinne bis zum Absatz unter dem nordöstlich der Hohen Gaisl eingelagerten Gletscherkar (ca. 2300 m) und umkurvt danach mit einem ausgeprägten Bogen die vorspringende Nordschulter der Schlechtgaisl. Hier überblickt man schon die Querung zum nächsten, vom Gaisele nordwärts ausstreichenden Gratausläufers. An diesem Eck beginnt eine mit Ketten entschärfte Bändertraverse oberhalb morscher, abschüssiger Flanken. Auf leicht absteigendem Weg erreichten wir die Rossalm (2164 m) und machten dort einen Abstecher. Gleich danach gings bergan und weiter über Matten von Alpenrosen und über Felsenbänder zur Cocdain-Scharte (2332 m), die uns herrliche Ausblicke bescherte. Der Weg zur Seekofelhütte (2327 m) war nicht mehr weit. Die Mühen wurden mit den Anblicken von Wiesen mit Edelweiß und großem tiefblauem Enzian belohnt. 16 km 955 hm bergauf, 80 hm bergab.
Schade unsere schöne gemeinsame Zeit geht schon dem Ende zu. Wir nahmen den letzten Aufstieg zur Ofenscharte. Unter den steilen Ostwänden des Seekofelstocks und Geröllfeldern reichten wir nach einer kurzen, mit einer Stahlkette versicherten Steilstufe, den sogenannten Ofen (Felskar). Wir stiegen über das „nabige Loch“ auf dem berühmten Dolomiten -Höhenweg Nr. 1 über viele Kiesbänke zum Pragser Wildsee (1496 m) mit atemberaubenden Blicken ab und traten gestärkt durch die vielen Eindrücke die Heimreise an….. 14 km 50 km bergauf, 925 hm bergab. Wer weiß ob das Buch vom Dolomiten Höhenweg Nr. 1 für den einen oder anderen Wanderer schon ausgelesen ist…..?